HAMLET
William Shakespeare
Kreutzfeldt setzt ein Spiel voller Kraft und Energie in Gang. Leuchtstäbe konturieren den von ihm entworfenen Raum, Seile winden sich wie ein weites Spinnennetz über die Bühne. Kreutzfeldt bringt vieles zusammen, lässt es gleichzeitig laufen. Er mischt die Groteske, die Komödie, den Rache-Krimi und das Karrierespiel in die Tragödie hinein. Das eine steckt eben immer im andern, sogar noch im bösen Finale.
Kreutzfeldt bricht den Realismus auf, macht Inneres zu öffentlichen Statements. Und die Toten, sie sind immer wieder doch da. Diese Textfassung ist klar und frisch, biedert sich nicht dem Zeitgeist an. Sie bleibt dem Geschehen zugewandt, treibt es voran und deckt die Brüche der Figuren auf.
Am Ende eines sehens– wie streitwerten Abends gibt es langen Beifall.
Hans Martin Koch, Landeszeitung vom 26. September 2016 | ungekürzt ansehen
mit Paul Brusa (Hamlet), Phillip Richert (Claudius), Beate Weidenhammer (Gertrud), Matthias Herrmann (Polonius), Tülin Pektas (Ophelia), Fabian Kloiber (Horatio), Wolfgang Erkwoh (Laertes), Martin Greif (Rosencrantz), Martin Skoda (Güldenstern), Leonard von Freymann (Fortinbras).
Bühne und Musik Malte Kreutzfeldt | Kostüme Anke Wahnbaeck | Dramaturgie Hilke Bultmann | Photos Andreas Tamme